Hallo und herzlich willkommen zur zweiten Episode des Thinkpad Museum Podcasts,
aufgenommen am 10. Februar 2024. Ja und jetzt hat die zweite Episode gleich mal etwas länger
auf sich warten lassen, was vor allen Dingen daran liegt, dass ich zwischendrin leider krank war,
aber dafür habe ich euch einige Themen heute mehr mitgebracht und hoffe, dass wir das so ganz gut
ausgeglichen bekommen. Aber beginnen wir erstmal mit dem Feedback und den Ankündigungen. Positives
Feedback gab's zuhause nämlich von Konrad, von Christoph, von Dani, von Teleprost Frank und dem
Klick-klack-Hack-Philip. In der 51. Episode des Weidungsfenster Podcasts gab's auch ein nettes
Feature. Da auch nochmal vielen Dank an Patrik und Claudia. Das Ganze bedeutet mir natürlich sehr
viel, also das ganze positive Feedback, denn ich kann euch sagen, liebe Zuhörer, die Erfahrung
ist eine ganz neue, die ich gerade mache. Ich darf ja bereits einen anderen Podcast moderieren,
da allerdings mit Co-Moderatoren und regelmäßigen Gästinnen und jetzt hier alleine im stillen
Kämmerlein zu sitzen, auf einen Bildschirm zu schauen und in Mikrofon zu sprechen, ist dann
schon ein bisschen merkwürdig, so ganz ohne synchrones Feedback. Von daher vielen lieben
Dank für die vielen netten Worte. Im Museum gibt's auch einiges an Neuigkeiten, wie ich gerade mit
Schrecken festgestellt habe. Also in den letzten vier Wochen haben sich da wieder neue Gerätschaften
eingefunden. Ich beginne mal mit einer Erweiterung, die ich gefunden habe, auf kleinen Anzeigen,
nämlich ein Thinkpad LS120 Ultra Bay Floppy oder auch die sogenannte Superdisk. Das ist
eine Technologie der Firma Emation und habe ich wirklich ganz zufällig auf kleinen Anzeigen
gefunden. Das sieht aus wie ein Floppy-Laufwerk, kann auch mit den ganz normalen 1,44 MB Disketten
umgehen, kann aber auch LS120 Floppys ansprechen, die bis zu 120 MB Speicherkapazität bieten. Das
ist ein Standard, der hat sich nie so richtig durchgesetzt in der Masse. Da gibt es viele
verschiedene Gründe für, das können wir bestimmt in einer der nächsten Episoden mal näher
thematisieren, aber das hat anscheinend irgendjemand in seinem Keller gefunden und ich habe es entdeckt
und nun, was soll ich sagen, ich musste nicht lange überlegen. Jetzt ist das Floppy hier,
auf Medien warte ich noch, die müssten auch die nächsten Tage eintrudeln. Es sieht aus wie ein
Floppy-Laufwerk, aber ein großer Unterschied ist, dass das Laufwerk einen Soft-Eject-Mode hat. So
wie dieser Camcorder der 90er Jahre, das kennt ihr vielleicht, da drückt man auf den Eject-Knopf und
dann wird nicht physisch die Diskette ausgeworfen oder die Kassette, sondern es wird ein Motor
angesteuert, der dieses Medium dann auswirft. Ich finde, das ist was sehr Schönes, Beruhigendes dem
zuzuschauen. Das habe ich auch mal in den Shownotes verlinkt und auch auf der Webseite, da gibt es
Fotos und ein kurzes Video. Ich werde auf jeden Fall noch mal berichten, wenn die 120 MB Floppys
da sind. Die normalen funktionieren auf jeden Fall wie gehabt. Der nächste Neuzugang ist ein
Thinkpad SL500. Das ist das erste 15 Zoll-Gerät der SL-Serie, die gar nicht so sehr bekannt ist.
Das war auch eher Consumer Hardware, das heißt die SL-Geräte, die hatten vor allen Dingen mehr
Gemeinsamkeiten mit der späteren IdeaPad-Serie. Die wurden auch nur sehr kurz produziert, einfach
weil die Nachfrage nicht so groß war und Lenovo einfach ausprobieren wollte, wie es denn ist,
sich auch im etwas günstigeren Segment zu positionieren. Das Gerät hat einen Intel Core
2 Duo T5670, das ist eine 64-Bit-CPU mit 1,8 GHz, es hat 4 GB DDR2-Ram und, und das ist so ein bisschen
der Bummer der SL-Serie, ein Glossy Display mit 1280x800 Pixel Auflösung sowie eine 128 MB
RT-Grafikkarte. Ich habe hier schon ein SL300 in meiner Sammlung und Liebäugler auch mit dem SL400,
deswegen kam das SL500 genau zur richtigen Zeit. Ansonsten habe ich jetzt auch noch einen
ThinkPad 600e in meiner Sammlung und da habe ich wirklich sehr lange nachgesucht. Auch das war jetzt
ein Zufallsfund auf Kleinanzeigen, habe da einige Suchaufträge und abends kamen da direkt mal 10-15
Geräte rein zu einem recht attraktiven Preis und da habe ich gleich zugeschlagen. Das 600e wurde
von November 1998 bis Januar 2001 produziert, also schlappe 28 Jahre alt und das Gerät hat
einen Intel Pentium II Prozessor mit 366 MHz, 400 war das Maximum und es gab sogar später optional
bis zum Pentium III mit 850 MHz stärkere Prozessoren. Besonders dabei ist, dass das kein aufgelöteter
Prozessor ist oder ein ein Standard-Notebook-Sockel, sondern das ist ein sogenannter MM2-Sockel. Da
geht es jetzt nicht um den Vorgänger der SD-Speicherkarte, sondern MMC, das ist der
Mobile Module Connector, das ist ein Sockel mit 400 Pins. Der wurde gar nicht so lange hergestellt,
das gab es vor allen Dingen für den Pentium II, Pentium III und auch den Intel Celeron und das
ist im Prinzip eine kleine Mini-Platine, die man sich auf das Mainboard draufsteckt, also deutlich
größer als so eine Standalone-CPU und auf dieser Platine ist neben der CPU auch der Spannungsregler
für die Stromversorgung des Prozessors, es ist auch noch ein AGP PCI-Bus für 3D-Grafik verbaut
und es ist auch die Northbridge mit drauf. Für diejenigen unter uns, die noch nicht so lange in der
Thematik unterwegs sind, die Northbridge, das hat man früher auch als den Chip im Norden des
Mainboards in CPU-Nähe bezeichnet und der war dafür da, dass er eben die CPU bei niedriger
Latenz mit dem Arbeitsspeicher und den Grafikkarten oder der Grafikkarte verbunden hat, also einen
besonders schnellen Austausch der Komponenten wollte man hier erzielen. Weiter unten auf dem
Mainboard gab es dann auch noch die sogenannte Southbridge, die dann eben die Northbridge mit
anderen Bussystemen verband, also so Dinge wie PCI, IDE, SATA und dieses Zusammenspiel von North
und Southbridge, das hat man dann vor allen Dingen auch Chipsatz genannt, wobei jetzt heutzutage die
Northbridge eigentlich größtenteils irrelevant ist, denn das ist alles in die CPUs mitgewandert
und früher war das halt nicht ganz so und das MMC-Design hat eben dann einfach modulare CPUs
mit Northbridge kombiniert. Recht interessant wie ich finde. Beim 600E sind 32 Megabyte Arbeitsspeicher
verlötet, das ist also kein neuer Trend, das geht oftmals in Vergessenheit, dass IBM früher ja auch
schon RAM verlötet hat und jetzt das eben seit einigen Jahren wieder tut. Das Ganze hat jetzt
auch noch eine NeoMagic GPU ohne 3D-Besteuerung, das heißt es ist wirklich nur für reines DOS-Gaming
geeignet das Gerät. Es hat ein 13,3 Zoll Display mit einer Auflösung von 1024x768 Pixel, der Akku
ist natürlich tot und leider ist auch die Gummierung extrem klebrig und riecht auch sehr
muffig. Und an der Rückseite des Notebooks, da gibt es einige Gummiabdeckungen, die die Ports
eben abdecken, die sind leider ausgehärtet und dadurch auch abgebrochen. Also da werde ich
definitiv einiges an Restaurationsarbeiten investieren müssen, befürchte ich. Also gerade
die Gummierung, ich glaube die werde ich ganz entfernen müssen und neu auftragen müssen,
da gibt es Mittelunweger, aber es ist halt auch ein Gerät, das fast 30 Jahre alt ist,
da bleibt das leider nicht aus. Davon mal ganz abgesehen ist das Gerät wirklich extrem robust
und auch die Tastatur hat nach weit über 20 Jahren immer noch einen sehr satten Tastenanschlag und
ich kann jetzt den Hype um die alte Serie wirklich nachempfinden. Also in Interstitials-Innenkreisen
sagt man ja auch immer, dass die 600er Serie eine ganz ikonische tolle Serie ist und dem kann ich
jetzt zustimmen. Wenn wir uns das Gehäuse anschauen, dann hat das nämlich viel Gemeinsamkeiten mit dem
Nachfolgemodell des T20, das ich auch besitze und das ist schön zu sehen, woher die eigentlichen
Design-Elemente kommen. Das 600e hat in meinem Fall eine 12 GB IDE Festplatte und was vielleicht noch
ganz interessant ist, das CD-ROM-Laufwerk, das ist nicht an der rechten Seite angebracht, sondern das
ist im Prinzip, wenn wir vorne aufs Notebook schauen, rechts angebracht und öffnet sich nach
vorne und mir ist kein anderes Modell bekannt, bei dem das der Fall ist. Also auch das designtechnisch
etwas ganz besonderes. Auf der Festplatte gab es eine kaputte Windows XP Installation. Ich glaube,
ich werde da IBM OS 2 Warp installieren. Ich werde aber auf jeden Fall berichten. Dann gab es noch
ein weiteres Gerät in der Sammlung. Ihr seht also, ich war seit Weihnachten sehr fleißig. Das ist
ein Thinkpad Z61M, die Z-Serie. Die stand vor allen Dingen für Multimetergeräte und wurde nur sehr
kurz hergestellt. Das waren nämlich im Prinzip der Testkandidat von Lenovo für Widescreen-Geräte,
die es bis dahin noch nicht gab. Und die Z-Geräte waren eben die ersten Widescreen-Geräte. Das Z61
wurde von Mai 2006 bis September 2007 produziert, ist also so mit schlappe 18 Jahre alt und dürfte
bald wehen gehen. Und die Z-Serie, die feierte dann mit dem Z13 und dem Z16 ein Revival im - jetzt
muss ich kurz überlegen - ich glaube Januar 2022 oder so, werde ich auf jeden Fall in den Shownotes
auch noch mal verlinken. Mein Gerät hat einen Core 2 Duo T2500. Das ist eine Rhino 32-Bit-CPU,
1,5 GB DDR3 RAM - 3 sind maximal möglich - ein 15,4 Widescreen-Display mit einer fast schon
dekadenten Auflösung von 1680x1050 Pixel, die üblichen Schnittstellen LAN, WLAN, Bluetooth,
Modem und Firewire - glaube darauf muss ich nicht näher eingehen. Es hat Fingerprint und - und das
war mir sehr wichtig - die recht seltene Webcam. Also vermutlich ist das eins der ersten Thinkpads
mit eingebauter Webcam. Wie gut die ist, das werde ich noch rausfinden. Sie hat halt nur 0,3 Megapixel,
also ich glaube sonderlich viel darf ich da nicht erwarten. Aber auf jeden Fall ein Novum,
ein so frühes Gerät mit Webcam in den Händen zu halten. Das auffälligste ist aber glaube ich der
Titaniumdeckel und die abgerundeten Ecken an den Gehäusevorderseite und Rückseiten und auch die
schräge Gehäuseform an der Vorder- und Rückseite. Das werden wir auch näher in der Modellepisode
besprechen. Beim Titaniumdeckel sei aber noch darauf hingewiesen, das war wirklich ein
Alleinstellungsmerkmal und wurde auch nur kurz produziert. Sieht recht edel aus und sorgt auch
für schlappe 400 Gramm mehr Gewicht. Also da hat IBM bzw. Lenovo ordentliche Materialien verbaut,
die recht schwer sind. Vom lieben Christoph Grüße gehen raus gab es noch eine brandneue Tastatur als
Ersatzteil. Dann gab es noch eine Hardware-Spende von Gordon, auch hier gehen Grüße raus, ein
Thinkpad R150, das angeblich defekt ist, aber bei mir wunderbar funktioniert hat. Und dann habe ich
noch auf Ebay was wildes gefunden, bei dem ich mich nicht beteiligt habe, aber das wollte ich
euch zumindest in die Schornhuts packen und zwar ein Thinkpad 380e als Mainframe-Konsole. Klingt
total verrückt, ist es auch. Ich hole mal kurz ein bisschen aus, um zu erklären, warum das was
besonderes ist. In Rechenzentren ist es so, dass man dort oft sogenannte KVM-Switches und Konsolen
vorfindet, um die zahlreichen Server zu steuern. KVM steht hier für Keyboard, Video und Maus und
es wäre ja ziemlich sinnfrei an jedem Server eine Tastatur, eine Maus und einen Bildschirm
anzuschließen. Das würde sehr viel Platz in Anspruch nehmen und wäre auch sehr verschwenderisch
und dafür sind eben diese Switches und Konsolen da. Das heißt, man hat eine Konsole, so ein
ausklappbares Fach, wohin sich dann eben Maus und Tastatur sowie einen Bildschirm verbergen und über
einen KVM-Switch kann man dann pro Server mit einer Tastenkombination eben umschalten. Das heißt,
mit einer spezifischen Tastenkombination kann ich dann auf den ersten Server schalten, auf den
zweiten, auf den dritten und so weiter, so dass ich dann mit einer Konsole viele Server gleichzeitig
fernsteuern kann. So viel dazu. Dann haben wir ja aber noch die Mainframes von IBM, zum Beispiel die
S390 Mainframes. Da hat man keine solche Konsolen eingebaut, sondern man hat halt eben einfach
Thinkpads eingebaut. Warum, das werden wir sicherlich in der Zukunft noch mal näher erörtern,
ist mir auch bisher noch nicht ganz bekannt, aber ich finde eine sehr coole Geste, da einfach ein
Notebook aus der eigenen Produktion drin zu haben. Sehr interessante Entscheidung und bei dem S390
Mainframe waren das vor allen Dingen Modelle der Thinkpad 360, 380 oder 600er Serie und später auch
der T20er und T30er Serie. Was daran jetzt so besonders? Naja, diese Notebooks, die werden ja
eigentlich nur einmal benutzt, um diesen Mainframe initial einzurichten und auch zu starten und dann
läuft er ja eigentlich durch ganz viele Jahre, 15 oder noch länger, je nachdem wie das Gerät
verwendet wird und in der Zeit verweilt das Notebook eben einfach in diesem Schrank. Und
durch die Klimatisierung in diesem Mainframe Schrank sind die Geräte meistens auch in einem
Bestzustand, weil sie werden ja nicht groß transportiert in irgendwelchen Taschen, wo dann
die Gummierung beschädigt wird und ansonsten die Tastatur greift sich ja auch nicht ab, wenn das
Gerät so selten benutzt wird und daher sind diese Geräte sehr begehrte Sammlerstücke. Ich habe euch
natürlich heute schon mal ein Video verlinkt, wo man sieht, wie so ein Mainframe mit so einem
Thinkpad gestartet wird und die Auktion, die ich euch auch verlinkt habe, die ist dann schlussendlich
bei knapp 490 Euro geendet. Zuzüglich noch Zoll und Versand. Ja, ein recht teures Sammlerobjekt,
wie ich finde, aber total spannend und die Bilder sind auch sehr beeindruckend. Das ist wirklich ein
380e im Bestzustand, ohne Kratzer und zum Beispiel der einen Ausschalter, der hat auch extra eine
Klemmbe drin, dass man das Notebook nicht ausschalten kann, weil so ein Notebook will man ja nicht in
Standby setzen, das in so einem Schrank ist, sondern das schalte ich ja spezifisch einmal an,
um dann den Server zu steuern. Sehr, sehr spannend. Ich glaube, das Repetool müssen wir noch mal in
einer der nächsten Episoden tiefer einsteigen. Kommen wir mal zu den News. Kürzlich hat die CES
2024 stattgefunden. Das ist die Consumer Electronics Show. Die fand wie immer in Las Vegas statt und ist
eine der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik. Lenovo war auch da,
die haben da vor allen Dingen Consumer und Pro-Sumer Hardware vorgestellt, aber eins,
zwei Dinge fand ich doch ganz interessant, deswegen erwähne ich sie kurz. Zum Beispiel waren die
Kolleg*innen von Notebook Check auch vor Ort und konnten sich das X1 Carbon Gen12 und das X1 2-in-1
ausprobieren. Da findet ihr den Artikel in den Show Notes. Sie haben angemerkt, dass das
Kühlungssystem nun etwas stärker sei, also die TDP, die thermische Verlustleistung, die hier
abgedeckt werden kann, die liegt jetzt bei 25 statt 21 Watt. Das hat Lenovo erreicht, indem sie zwei
größere Lüfter eingebaut haben und die auch mit einer Heatpipe verbunden haben. Nachteil dabei ist
allerdings, dass jetzt nur noch zwei statt vier Lautsprecher in dem Gerät verbaut sind. Also da
dürfte der Ton dann doch darunter leiden. Lenovo gibt aber an, dass die Geräte trotzdem weiterhin
Dolby Atmos zertifiziert sind. Wie wichtig diese Zertifizierung ist, das kann ich jetzt nicht
beurteilen, sei hier aber der Vollständigkeit halber mal erwähnt. Beim 2-in-1 Modell ist es
jetzt so, dass der Stift nicht mehr im Gehäuse verstaut werden kann. Das war vorher möglich.
Der hält jetzt aber magnetisch am Gehäuse und kann über den USB-C Port aufgeladen werden. Das war
notwendig, um eben einfach die größere Lüftung verbauen zu können. Da war dann kein Platz mehr
für den Stift. Ferner merken sie an, dass es auch Änderungen an den Eingabegeräten gab, also nach wie
vor 1,5 mm Travel. Das haben wir ja glaube ich schon berichtet. Aber es gibt jetzt neue ertastbare
Markierungen auf der Tastatur. Nämlich für die Tasten für lauter und leiser, für Fn,
für Enter und für einfügen. Das kennt ihr vielleicht von den F und J Tasten, wenn ihr
mal auf euer Notebook oder eure Tastatur vor euch schaut. Und das hat man eben gemacht,
um die Barrierefreiheit zu erhöhen. Ansonsten hat sich Lenovo auch entschieden, die Fn und
Steuerungstasten endlich auch hardwareseitig zu tauschen. Und das finde ich ist eine sehr tolle
Erneuerung, denn bisher ist es so, dass die Fn-Taste eben ganz links ist und Steuerung
nebendran. Und wenn man ohne auf die Tastatur zu schauen Tastenkombinationen drückt, naja,
dann drückt man halt leider immer die falsche Taste. Das kann man in BIOS umstellen und kann
man auch weiterhin. Aber ich finde, das ist eine sehr, sehr gute Veränderung. Laut einer Umfrage
haben sich das die meisten Anwender*innen gewünscht, inklusive mir. Und mir sind auch
offengesprochen keine anderen Hersteller bekannt, die so eine verrückte Anordnung bisher vorgenommen
haben. Generell ist das Thema aber glaube ich umstritten, entweder man hasst diese Anordnung
oder man liebt sie. Von daher, liebe Zuhörner, würde mich mal interessieren, was ist denn eure
Präferenz? Habt ihr lieber gern die Steuerungstaste ganz links oder seid ihr auch mit der Fn-Taste
fein? Lasst es mich gerne wissen, entweder per E-Mail oder auch über die üblichen Social-Media-Kanäle.
Diese Änderung der Tastenanordnung, die soll dann auch alle 2024er Thinkpads betreffen. Der
Fingerprint Reader wandert jetzt in die Tastatur neben die Pfeiltasten. Vermutlich werden dadurch
die Ersatzteile teurer, könnte ich mir vorstellen, weil so eine Tastatur dann halt eben ja auch den
Fingerprint Reader drin hat. Aber dadurch ist es auch einfacher zu wechseln, denn bisher war der
Fingerprint Reader ja teilweise eben an- oder ausschalter oder irgendwie am Gehäuse angebracht.
Das dürfte jetzt einfacher auszutauschen sein. Optional gibt es jetzt auch ein weiteres Touchpad
als Option ohne mechanischen Klick und ohne physische Tasten und da ist es aber so, dass
die Stärke des Feedbacks individuell einstellbar ist. Also wer schon mal an so einem Macbook oder
an so einem iPad gesessen hat, der kennt vielleicht diese Apple Taptic Engine, die dann halt eben ein
haptisches Feedback durch Vibrationen gibt. Das ist jetzt hier bei diesem neuen Touchpad ebenfalls
der Fall und ist aber optional. Also man kann nach wie vor das normale Touchpad bekommen mit
physischen Maustasten oder eben das neue. Da bin ich mal sehr gespannt, wie sich das anfühlt und
hoffe, dass ich so ein Gerät bald auch mal in den Händen halten kann. Es gibt auch noch ein paar
kleinere Details, zum Beispiel das Thinkpad Logo. Das ist jetzt ins Gehäuse eingraviert. Früher
war das so ein Sticker, der dann auch irgendwann abgefallen ist, wenn man besonders hart mit dem
Gerät umgegangen ist und jetzt ist es aber eingraviert und kann somit nicht mehr abfallen.
Die Geräte selbst sollen dann im April in Deutschland auf den Markt kommen. Wir werden
auf jeden Fall, glaube ich, noch mal berichten. Dann haben sie noch das Thinkbook 13x unter 16p
vorgestellt. Das sind jetzt ProSumer Geräte, deswegen gehen wir da gar nicht so sehr darauf ein.
Ich erwähne es nur deswegen, weil es da jetzt eine Erweiterungsschnittstelle gibt, die mir
persönlich aus Thinkpad Historia sehr bekannt vorkommt. Die Schnittstelle heißt jetzt Magic
Bay und ist im Prinzip eine Schnittstelle, die im Displaydeckel angebracht ist. Das ist ein
proprietärer Standard, also keine offene Spezifikation und Lenovo gibt an, dass es da dann
zum Beispiel optional hochauflösende 4K-Webcams geben soll. Mich persönlich erinnert das sehr
stark an den Ultraport alter Thinkpads, da habe ich euch auch mal den Artikel in den
Show Notes verlinkt. Der saß nämlich auch auf dem Display oben und das war auch ein
proprietärer Port, der aber im Endeffekt nur USB 1.1 auf ein anderes Pinlayout brachte und IBM hat
dann eben optional Webcams, Mikrofone, Bluetooth und Infrarotadapter und auch Kartenleser angeboten.
Wobei ich mir letzteres auf dem Bildschirmdeckel ziemlich unpraktisch vorstelle, man findet auch
keine Bilder dazu, aber sei hier trotzdem mal erwähnt. Das kam nicht sonderlich gut an, das
wurde nämlich nur von 2000 bis 2004 produziert und angeboten, weil die Nachfrage offensichtlich
sehr gering war. Wenn ihr aber mal ein A20, ein A30, ein T20 oder ein X20 in der Hand habt bzw.
Vertreter aus der Serie, dann fällt euch das vielleicht auch, wenn ihr mal oben auf den
Displaydeckel schaut, denn da findet ihr diesen Port, der sich meistens hinter einer kleinen
Gummierung oder einer Plastikschablone verbirgt. So viel zu den News, kommen wir mal zum eigentlichen
Thema dieser Episode. Heute sprechen wir über die ersten tragbaren Computer und da sollten wir
eingehends erst mal klären, was ist denn überhaupt ein tragbarer Computer. Eine Definition, die ich
gefunden habe besagt, dass das ein einfach zu transportierender Computer sei und das ist ein
bisschen vage formuliert, wie ich finde. Im Englischsprachigen hat sich später auch der
Ausdruck "luckable" mit einem Augenzwinkern als Definition durchgesetzt. Das heißt, es steht im
Englischen für was wuchtiges und unhandliches, auf Deutsch könnte man es vielleicht mit "schleppbar"
vergleichen oder übersetzen. Bei den Geräten war es so, dass die Netzunabhängigkeit anfangs
ziemlich zweitrangig war und in der Regel fehlten dadurch auch die Akkus. Aber man hat damals auch
schon Homeoffice aktiv beworben, das heißt die Geräte, die richteten sich vor allen Dingen an
Entwickler*innen und professionelle Anwender*innen. Und eins der ersten Geräte, das ist nicht so ganz
geklärt, was jetzt wirklich das erste Gerät ist, aber sehr vermutlich könnte es das MCM Model
70 oder kurz MCM 70 gewesen sein. Das ist 1974 vorgestellt worden und wird auch von manchen als
erster Personal Microcomputer gehandelt. Designed wurde das Ganze von Merce Cutts, der war
Mathematikprofessor der Queens Universität in Kingston, Kanada und das Gerät bringt schlappe
9 Kilogramm auf die Waage. Zu der Größe lässt sich sagen, es waren 50 Zentimeter tief und vermutlich
45 Zentimeter breit, da gibt es nicht ganz so viel Informationen im Internet, also Specksheets und so
sucht man leider vergebens, aber das könnte hinkommen. Das Gerät hatte eine Intel 8008 CPU
mit und jetzt haltet euch fest 0,8 Megahertz, also 800 Kilohertz, das ist wirklich sehr sehr
wenig und die CPU, die wurde damals oft in Taschenrechner benutzt und das erste Design
dieses Rechners, das ähnelte auch sehr stark einem Standtaschenrechner. Das Model 70 hatte
8 KB RAM und bis zu zwei Audio-Kassetten konnten eingelegt werden, beziehungsweise später nannte
man sie dann Datasetten oder Cutts nannte die Geräte oder die Medien während der Entwicklung
auch Key-Kassettes. Von diesen Kassetten konnte man dann eben Programme laden oder auch eingetippte
Inhalte auf den Kassetten speichern. Eine andere recht seltene Option des Geräts war, dass man
ein Kassettendeck hat und nebendran einen Akustikkoppler und ich glaube da müssen wir auch
noch mal kurz in der Zeit ein bisschen zurückspulen und erklären, was ein Akustikkoppler ist, denn ich
bin mir nicht sicher, ob alle das wissen, die zuhören. Ein Akustikkoppler wurde in den 70ern
und 80ern für die Übertragung digitaler Daten über analoge Telefonleitungen benutzt. Das ist
im Prinzip eine Vorrichtung, die schließt man an den Rechner an und in diese Vorrichtung kann man
dann einfach einen Telefonhörer reindrücken. Das ist so eine Gummi-Membran, die dann eben Lautsprecher
und Mikrofon umschließen und somit von den außen Geräuschen abschalten. Senden und Empfangen wurde
dann tatsächlich über Lautsprecher und Mikrofon implementiert, das heißt der Koppler hat dann,
wenn er Daten senden wollte, war dann ein kleiner Lautsprecher, der an das Mikrofon angebunden war
über diese Membran und umgekehrt. Wichtig ist dabei anzumerken, dass es kein direkter elektrischer
Austausch am Telefonnetz über so eine Art Modem, denn das war damals oftmals auch gar nicht erlaubt.
Wenn wir zum Beispiel mal nach Deutschland schauen, in den 80ern im deutschen Telefonnetz wurde das
von der Deutschen Bundespost verboten und wurde auch mit Geldstrafen geahndet, wenn man sich da
an den Dosen Zugange gemacht hat und eben irgendwelche nicht zertifizierten Geräte und
Modems angeschlossen hat. 1985 veröffentlichte dann der Chaos Computer Club eine Anleitung zum
Bau eines eigenen Akustikkopplers in der sogenannten Hacker-Bibel und das war das Daten-Klon. Da findet
man auch heute noch sehr lustige Informationen dazu, also schaut da auch gerne mal auf der
Webseite des CCCs, gibt's auch glaube ich irgendwo noch die Bauanleitung. Kostenpunkt damals waren
circa 300 D-Mark, das sind inflationsbereinigt circa 340 Euro, also relativ erschwingliches Set, um eben
auch online gehen zu können. Kommen wir zurück zum MCM Model 70. Unter dem Kassettendeck oder dem
optionalen Akustikkoppler gibt es eine Tastatur, die ist nicht mechanisch, auch wenn sie sehr
danach aussieht. Also ich habe Informationen gefunden, dass das angeblich eine Folientastatur
sein soll, mir sieht das aber eher nach einer Rubber Dome aus, die damals auch recht üblich
waren. Das Layout ist ein bisschen wirr, das hat keine Funktionstasten, aber dafür die wohl längste
Leertaste aller Zeiten, wenn ihr euch mal die Bilder anschaut, die in den Shownotes verlinkt sind. Die
Leertaste wird hier mit einer Breite von neun Units angegeben und üblicherweise sind sonst so bei
Vollwellen-Tastaturen irgendwas mit bis zu 6 ¼ Units, also wirklich extrem lang. Über dem
Kassettendeck ist ein kleines Plasma-Display, das ist eine einzelne Zeilung, die man eingebaut hat,
damit keine Lochkarten benötigt werden und da kann man eben sehen, was man eingetippt hat oder
welche Ausgaben generiert werden. Das Besondere an dem Rechner ist, dass es das Gerät über einen
sogenannten APL-Interpreter verfügt. Es ist eine sehr seltene Programmiersprache, das war schon
damals in den 70ern eine eher seltene Nischen-Programmiersprache und die arbeitet vor allen
Dingen mit speziellen Sonderzeichen, was auch die kuriosen Keycaps erklärt. Also da gibt es sehr
viele Sonderzeichen und Symbole, die man so vielleicht eher nicht antrifft und die sind halt eben auf
diese APL-Programmiersprache zurückzuführen. APL selbst wurde 1966 erstmalig vorgestellt und die
letzte Version ist von 2001, also anscheinend gab es sehr sehr lange einen Need für diese Nischen-Programmiersprache.
Beim Gerät gab es zwei Sicherungen und auch eine Busserweiterung an der Gehäuserückseite,
sodass man da auch noch Erweiterungen anstecken konnte. Es gab auch mit dem Model 782 eine
Vollausstattung. Die sah vor, dass man 8 KB RAM hatte und eben die beiden Kassettenlaufwerke hatte
und das kostete damals 9.800 canadische Dollar, das sind inflationsbereinigt 56.000 canadische
Dollar oder knapp 38.000 Euro. Recht teuer wie ich finde und zeigt wie teuer damals auch Hardware
war. Also gerade so die ersten mobilen Computer, wie wir auch gleich noch hören werden, die waren
recht teuer und sind erst im Laufe der Jahre und der Weiterentwicklung erschwinglicher geworden.
Nichtsdestotrotz finde ich, das ist ein sehr spannendes Gerät. Ich habe in den Shownuts auch mal
das Vintage Computer Museum verlinkt, da gibt es sehr viele Fotos. Schadet auf jeden Fall nicht,
da mal rein zu gucken. Direkt danach müssen wir auch über den Compact Portable sprechen. Das ist
der erste serientaugliche Portable Computer und der erschien knapp ein Jahr bevor IBM ein solches
Gerät auf den Markt gebracht hat. Also Compact war hier eindeutig schneller und das sorgte auch dafür,
dass das Gerät gleich ein Hit war. Das erschien 1983 im März und war auch das erste Produkt von
Compact überhaupt und das kam einfach sehr gut an. Das Gerät hat eine Intel 8088 CPU mit 4,77
Megahertz, hatte 128 Kilobyte RAM in der Grundausstattung und man konnte diesen auf
bis zu 640 Kilobyte RAM erweitern. Auch hier gab es wieder Floppies, nämlich 5 1/4 Floppies mit
360 Kilobyte Speicherkapazität, entweder einmal oder zweimal. Auch hatte das Gerät einen eingebauten
9 Zoll monochrom Bildschirm. Die Farbe hier war grün durch Phosphortechnik im Display. Es gab eine
CGA Grafikkarte, das ist der Vorvorgänger von VGA und es gab sogar fünf ISA Slots für Erweiterungskarten.
ISA, das steht für Industrial Standard Architecture und ist ein Computerbus-Standard für IBM-kompatible
PCs, der 16-Bit fähig ist. Viele kennen aber vermutlich erst PCI oder PCI Express, also ISA war
eben der Standard, den man damals in den 80ern und 90ern hatte. Das Gerät bringt stolze 13 Kilogramm
auf die Waage und mit dem Transportgehäuse ist es so groß wie eine Nähmaschine dieser Zeit, also hier
kann man wirklich von Lackable sprechen, glaube ich. Der Einführungspreis lag damals bei knapp 3000
US-Dollar, das sind informationsbereinigt ca. 9200 US-Dollar oder 8400 Euro. Und ich habe ja gesagt,
das erste Gerät kam gleich sehr gut an, eben vor allen Dingen auch weil IBM selbst kein Produkt
anzubieten hatte. Im ersten Jahr hat Compact nämlich direkt 53.000 Geräte dieser Art verkauft
und damit einen Umsatz von 11 Millionen US-Dollar generiert. Eine echt sehr stolze Zahl, die konnten
sie auch in den weiteren zwei Jahren noch mal toppen und neue Umsatzrekorde aufstellen, denn
da gab es einmal 329 Millionen US-Dollar Umsatz und einmal 504 Millionen. Also mit dem Produkt
hat Compact einen sehr guten Start in die Branche hingelegt, würde ich behaupten. Später gab es dann
auch noch eine Plus-Version, die hatte eine 10 Megabyte Festplatte, aber dann natürlich nur
ein Diskettenlaufwerk. Und noch später gab es sogar noch eine neuere Version, die auch einen
Intel 286er Prozessor hatte, auf Basis des IBM ATs, über den wir ja schon in der letzten Episode
gesprochen haben. IBM war natürlich jetzt im Zug zwang und musste liefern und das haben sie dann
auch ein Jahr später, indem sie den IBM Portable PC 5155 Model 68 vorgestellt haben oder einfach
nur kurz den IBM Portable PC. Der ist im Februar auf den Markt gekommen 1984 und eben auf Basis
des IBM XT-PCs designt worden. In der Grundkonfiguration hatte der mit 250 Kilobyte
Arbeitsspeicher gleich mal mehr als das Compact-Modell. Auch hier konnte man auf
bis zu 640 Kilobyte aktualisieren oder aufrüsten. Auch hatte das Gerät ebenfalls eine CGA-Grafikkarte,
jedoch eine niedrigere Auflösung als der Compact, da hier der Bildschirm über Composite
angeschlossen wurde. Eine Tastatur gab es hier auch, wie auch beim Compact-Modell. Die hat
ein RJ11-Kabel, das kennt man vielleicht auch eher als Modem-Kabel, ging dann aber intern auf
einen DIN-Anschluss, also nur ein kurioses Kabel, ansonsten Standardtechnik. Die Tastatur wurde
auch sehr für das haptische Feedback gelobt, was IBM typisch war zu dieser Zeit. Optional gab es
dann erst viel später auch eine Festplatte, also am Anfang war das nicht der Fall und der
Einführungspreis, der lag damals bei 4.225 US-Dollar oder eben innovationsbereinigt heutzutage knapp
12.400 US-Dollar oder knapp 11.380 Euro, also doch eine ganze Ecke teurer als das Compact-Gerät. Und
wenn man jetzt noch den maximalen RAM haben wollte von 640 Kilobyte, dann musste man zusätzlich noch
knapp 20.000 D-Mark oder inflationsbereinigt knapp 23.000 Euro auf den Tisch legen. Und das ist
natürlich schon beträchtlich, also RAM war damals wirklich außerordentlich teuer, glaube ich. Später
hat IBM nochmal nachgelegt mit dem IBM PC Convertible Model 5140 oder einfach nur kurz IBM
PC Convertible. Und das ist der erste richtig laptopartige Rechner von IBM. Das ist auch das
erste Gerät mit einem 3,5 Zoll Floppy-Laufwerk und Power-Management, denn das Gerät konnte
auch von der Batterie laufen. Der Convertible wurde von April 1986 bis August 1989 gebaut,
hatte ebenfalls einer Intel 8088 CPU, die mit 4,77 MHz lief. Der RAM war hier standardmäßig auch bei
256 Kilobyte und konnte ebenfalls auf 640 Kilobyte erweitert werden. Das Gerät hatte keine Festplatte,
aber hier zwei Disketten-Laufwerke, hier eben 3,5 Zoll Floppy mit 720 Kilobyte Speicherkapazität und
damals war es eigentlich üblich, dass man von Laufwerk A gebootet hat und dann das Betriebssystem
drauf lag, wie z.B. MS-DOS, und man auf die zweite Diskette dann geschrieben hat, um da Dokumente oder
Bilder oder sonst was zu speichern. Wenn man jetzt keinen Floppy zur Hand hatte, auf dem ein MS-DOS war,
konnte man auch so booten, denn in dem Gerät war ein Basic ROM verbaut, so dass man da dann auch
direkt Anwendungen entwickeln und ausführen konnte. Das Gerät hatte serielle und parallele Anschlüsse
und einen breiten monochromen CGA-LCD-Bildschirm. Das ist ein echt interessantes Design, also schaut
ihr auf jeden Fall mal in die Kapitelbilder und auch in die Shownotes. Der Screen war erst mal
ohne Hintergrundbeleuchtung und konnte eben 80 x 25 Zeilen Text darstellen oder im Grafikmodus
320 x 200 oder 640 x 200 Pixel, also nicht sehr hochauflösend, aber für die damalige Zeit dann
doch bahnbrechend. An der Rückseite gab es eine proprietary ISA-Erweiterung, das heißt auch hier
konnte man wieder Erweiterungskarten nachrüsten und es gab auch ansteckbare Erweiterungsmodule.
Beispielsweise einen kleinen Thermodrucker, es gab ein Videoausgabemodul gemäß EGA-Standard. Das
konnte dann 640 x 200 Pixel darstellen. Da konnte man zum Beispiel einen Fernseher anschließen über
Composite und da habe ich auch ein sehr spannendes Video in den Shownotes verlinkt, wo man das eben
einfach mal sieht, wie da an so einem Gerät so ein externer Bildschirm angeschlossen wird und es gab
sogar und es war recht selten ein optionales internes Modem, aber keine Festbeide für das
Gerät, auch später nicht. Besonders war auch die Tastatur, denn das war die erste Tastatur mit einer
FN-Taste. Das kennen wir heute ja schon von Notebooks, dass wir über einen weiteren Layer
auf der Tastatur eben zum Beispiel die Displayhelligkeit oder die Lautstärke regulieren
können und das geht auf dieses Gerät zurück. Platzbedingt fehlten hier leider die F11 und
die F12-Taste und die Tastatur wurde sehr für das haptische Feedback gelobt. Warum ist das so? Das
lag einfach daran, dass es eine mechanische Tastatur war, denn die Tastatur, die hatte 58
Alps SKCM Brown Switches für Buchstaben und Ziffern und 20 Alps SKCL Compact Switches für
die Funktionstasten. Man hat hier also zwei unterschiedliche Tastenschaltertypen kombiniert,
recht interessante Entscheidung. Würde mich mal interessieren, wie sich das anfühlt und an der
Stelle auch hier noch mal ein Shoutout an den Click-Clack-Hack-Podcast. Der hat nämlich in
der Episode 27 die Alps Switches besprochen, denn damals wurden die auch von anderen Herstellern sehr
gerne genutzt. Apple hat zum Beispiel auch eine Zeit lang mechanische Tastaturen mit Alps Switches
hergestellt. Also wenn euch das interessiert, hört gerne mal bei Philipp rein. Kommen wir zum Design
des Convertible. Das ist ein sehr ikonisches, wie ich persönlich finde. Das stammt vom deutschen
Industriedesigner Richard Sapper, den werden wir auch ganz bald hier in diesem Podcast thematisieren.
Und er hat mit diesem Design erste Akzente für kommende Laptops und Notebooks von IBM gesetzt.
Also wenn man sich das Gerät anschaut und dann spätere Geräte, dann sieht man da doch sehr viel
Gemeinsamkeiten. Das Gerät selbst ist beige und grau gehalten. Zeitlose Farben sagen die einen,
langweilig die anderen. Ich würde eher ersteres präferieren. Und wenn man das Gerät zuklappt,
dann ist das quaderförmig. Und beim Aufklappen des Displays wird die Tastatur ergonomisch angehoben.
Das ist ein Element, das finden wir auch bei einigen späteren, frühen Thinkpads. Und auch
die Diskettenlaufwerke unterhalb des Bildschirms, die nach vorne gerichtet sind, die heben sich
dadurch leicht an, damit sie einfacher und ergonomischer erreicht werden konnten. Ein
sehr sehr schönes kleines Detail, für das Richard Sapper eben bekannt ist. Er hat sehr viel Wert auf
diese Kleinigkeiten gelegt. Das Display selbst ist abnehmbar. Das heißt, man konnte das auch
entfernen und den Rechner so als Desktop benutzen. Es gab nämlich so einen passgenauen CRT-Bildschirm,
der im Prinzip auch eine Art Docking Station darstellte. Und da konnte man eben das Gerät
rein docken und konnte dann mit der eingebauten Tastatur arbeiten und hatte aber einen größeren
CRT, der auf dem Gerät dann saß. Da habe ich euch auch mal einen sehr ikonischen Werbeclip von IBM
mit Charlie Chaplin in den Show Notes verlinkt. Das ist wirklich passend zur Figur sehr viel
Slapstick. Also man sieht da Chaplin, wie er in einem Auto sitzt und schnell ins Büro fährt und
leider verliert er natürlich dann den Koffer aus dem fahrenden Auto, denn er fährt ein Cabrio. Dann
sieht man ihn im Büro. Da sitzt er an diesem Rechner mit diesem CRT, den ich gerade erwähnt
habe, schaltet den PC aus, steckt schnell den Monitor an und stürmt dann aus dem Büro wieder
in sein Auto. Natürlich steht er dann auch im Stau. Er steht an einem Bahnübergang hinter
verschlossenen Schranken und schaut dann eben auf den Computer, der auf dem Beifahrersitz liegt. Also
sehr sehr unterhaltsam. Schaut gerne mal rein und zeigt eben auch dieses Setup, wie es im Büro
damals wohl ausgesehen haben muss. Von dem Convertible gab es im Oktober 1987 dann zwei
weitere Modellvarianten. Es gab einmal das Model 2, das hatte dann ein STN Super Twist Display,
das war besser lesbar und das Model 3, das hatte dann auch eine optionale Hintergrundbeleuchtung,
sodass man dann auch bei nicht so idealen Lichtverhältnissen oder auch in der Dämmerung
arbeiten konnte. Das Ganze hatte natürlich auch seinen Preis. Das Urmodell mit 256 Kilobyte
Arbeitsspeicher kostete knapp 2000 US-Dollar. Das wären inflationsbereinigt heutzutage 5550 US-Dollar
oder 5100 Euro. Das Model 2 gab es zum gleichen Preis auch direkt mit 640 Kilobyte RAM. Also
man hat hier für das gleiche Geld ordentlich mehr RAM bekommen. Das haben denke ich auch
einige gerne genutzt. Wenn man jetzt aber sagte 256 Kilobyte RAM reichen mir, dann konnte man
hier nochmal 600 Euro bzw. 600 US-Dollar einsparen. Das Gerät kostete nämlich nur 1395 US-Dollar
bzw. inflationsbereinigt 3740 US-Dollar oder 3440 Euro. Recht teuer hingegen war dann das Model 3,
also die Variante mit der Hintergrundbeleuchtung. Die kam mit dem Standard RAM von 256 Kilobyte
auf einen Preis von 1695 US-Dollar oder eben inflationsbereinigt 4550 US-Dollar und 4220 Euro.
Also stolzer Preis und wenn man mehr RAM haben wollte, wurde es eben noch mal teurer. Aber auf
jeden Fall ein sehr ikonisches Gerät. Ich suche schon sehr lange nach so einem Gerät, aber leider
sind die in einem brauchbaren, funktionellen Zustand nur noch selten zu finden und wenn dann
auch außerordentlich teuer. Das Gerät hatte ein Gewicht von 5,8 Kilogramm und es war sehr
beliebt und das führte auch dazu, wie immer wenn was gut ankommt, dass es viel Nachahmer gab oder
viel Kloner. Am bekanntesten in dem Kontext ist glaube ich der Toshiba T1000, der auch 1987 rauskam.
Der hatte standardmäßig auch direkt 512 Kilobyte RAM statt 256. Hatte nur ein Floppy, dafür aber
ein verbautes ROM auf dem MS-DOS 2.11 installiert war, sodass man das Betriebssystem nicht mehr von
Floppy laden musste. Hatte leider keine Hintergrundbeleuchtung, war aber mit 1190 US-Dollar
oder inflationsbereinigt 3190 US-Dollar und knapp 2930 Euro deutlich günstiger als das IBM-Gerät und
wurde auch deswegen sehr gerne gekauft. Das kam gut an das Gerät, deswegen gab es auch später noch
weitere Modelle, wie zum Beispiel das T1100 oder das T1200. Ein weiteres sehr spannendes Gerät war
der IBM PS/2 Portable P70. Der wurde von Mai 1989 bis Juli 1991 produziert, hieß in Japan Personal
System 55 Model 5545T und hatte dort natürlich eine angepasste Tastatur und auch eine andere
Grafikkarte. Generell hatte der P70 einen Intel 386 DX oder SX mit 16 oder 20 MHz und zwischen 2
und 8 Megabyte RAM. Da muss man anmerken, das waren jetzt aber hier besondere RAM-Riegel,
das waren IBM PS/2 SIMs, recht kostspielige Speichererweiterungen, die damals schon recht
teuer waren und heute faktisch nicht mehr verfügbar sind und wenn dann wirklich zu
sehr hohen Preisen. Optional gab es auch noch den Fließkommazahl-Beschleuniger Intel 387er mit 20
MHz. Ja und da wo andere Geräte eben ISA Erweiterungskarten anboten, hat der P70 zwei
MCA Slots gehabt. MCA, das steht für Micro-Chain Architecture, ist ein proprietary 32-Bit-Bus von
IBM und der ist total PS/2-typisch, also nahezu alle IBM PS/2-Geräte hatten diesen Bus und das
werden wir auch sicherlich in einer der nächsten Episoden mal weiter vertiefen. Damals hat man
über MCA gerne zum Beispiel 3-Com-Netzwerk-Karten angebunden oder auch SCSI Adapter, um externe
Scanner oder Festplatten anzuschließen. Das P70 hatte einen internen 10 Zoll Plasma-Bildschirm,
der war gashaltig und hat auch einen recht hohen Stromverbrauch gehabt, bot aber 16 Graustufen und
bis zu 640x480 Pixel Auflösung. Intern gab es ein 3,5 Zoll Floppy und auch die Möglichkeit extern
weitere Geräte anzuschließen und ein weiteres Novum, es gab eine interne Festplatte mit 30,
60 oder 120 MB Speicher, aber keineswegs IDE, wie man vielleicht erwarten würde,
sondern ESDI Festplatten. ESDI, das steht für Enhanced Small Disk Interface, das war ein
proprietaryer Standard von Matrox, die ja auch Festplatten hergestellt haben und der wurde eben
benutzt bevor sich die offenen Standards SCSI und IDE durchgesetzt haben. Das Gerät war mit
9,5 kg Gewicht auch wieder relativ schwer und auch hier haben wir wieder ein sehr wuchtiges
Kofferdesign und deswegen wurde das Gerät auch sehr gerne als transportabler Server genutzt.
Der Einführungspreis lag bei 7695 US-Dollar oder inflationsbereinigt 18.910 US-Dollar bzw. 17.400
Euro. Das ist natürlich schon recht teuer, also wenn ich mir vorstelle, heutzutage einen Rechner
für 17.000 Euro zu kaufen, dafür bekommt man natürlich einiges geboten, aber dennoch ein
sehr teures Gerät zu der Zeit. Ab November 1990 gab es dann auch eine aktualisierte Version,
den P75. Der hatte einen Intel 486 DX33 mit 33 MHz und das war der erste tragbare Rechner mit
Intel 486er CPU in den USA. Bei den Festplatten gab es jetzt auch ein Upgrade, da konnte man jetzt
zwischen einer 160 oder 400 MB Festplatte wähnen und diesmal war es auch eine SCSI Festplatte und
man konnte sogar bis zu 1 GB verbauen. Weiteres Novum war, dass die Grafikkarte nun gleichzeitig
den internen und auch den externen Bildschirm ansteuern konnte und auch der RAM, der konnte
jetzt auch bis zu 16 MB erweitert werden, wobei auch hier wieder PS/2 Sim-Module verbaut werden
mussten. Der P75 hat es auf ein Gewicht von 10,2 kg geschafft, also nochmal eine gute Ecke schwerer
und der Einführungspreis lag hier bei 15.190 US-Dollar bzw. inflationsbereinigt knapp 37.280
US-Dollar oder etwas über 32.000 Euro. Ja, ich glaube das haben nicht so viele gekauft und das
war ein sehr spezifisches Gerät, aber wie schon gesagt, es wurde ja auch gerne als Server eingesetzt
und da war es vermutlich eher durchschnittlich. Fassen wir es mal zusammen, wir haben uns jetzt
fünf sehr spannende und wichtige Geräte aus der PC-Geschichte angeschaut, also liebe Zuhörer,
ihr merkt, wir nähern uns so langsam dem Thinkpad und das erste richtige IBM Notebook, das auch
wirklich den Titel Notebook verdient aufgrund des Gehäuses, das besprechen wir dann in der
nächsten Folge. Für heute soll es das aber mal gewesen sein. Schaut gerne mal in die Show Notes,
da sind wirklich einige Videos und spannende Links, wenn ihr euch nochmal die einzelnen Modelle im
Detail anschauen wollt. Ansonsten ist mir Feedback wichtig, das heißt konstruktive Kritik oder
Verbesserungsvorschläge dürft ihr gerne per E-Mail an mich richten an podcast@thinkpad-museum.de.
Ich freue mich immer über Bewertungen über den Podcatcher eurer Wahl, folgt auch gerne
auf Mastodon rein, da findet ihr diesen Podcast unter thinkpadmuseum@podcast.social und wenn ihr
wollt, schaut auch gerne mal in die Matrix Community. In dem Sinne viel Spaß am Gerät und bis zur nächsten Episode.
[Musik]
SWR 2020