Hey mach mal das Radio an. Ja, Moment.
Und da haben wir auch schon unseren nächsten Anrufer in der Leitung.
Hallo, wer bist denn du? Hallo, mein Name ist Paul Pinkapunk
und ich habe mir einen Serverschrank aus 1337 Kilo Hack, also halb und halb, bio natürlich,
geformt und habe das Ubuntu Logo aus Senf auf die Seite gemalt. Ich kann sowas keinem erzählen.
Wie bitte? Du hast was gemacht?
Hallo und herzlich willkommen zu unserem Themenabend "Ich bin kein Roboter".
Ich darf auch schon unseren ersten Anrufer Dave begrüßen. Hallo Dave.
Hallo, schön, dass ich durchgekommen bin. Ich habe gestern versucht,
einen neuen Account auf x zu erstellen und seitdem zweifel ich.
Mach aus, heute läuft nichts gescheites. Okay.
Okay.
Hallo.
Hallo.
Hallo.
Hallo.
Hallo.
Und damit hat er es geschafft. Ich bin jetzt wieder bei Dave. Ich bin jetzt wieder bei Dave.
Hallo und herzlich willkommen zur sechsten Episode des Thinkpad Museum Podcasts,
aufgenommen am 31. Mai 2024. Die erste Folge nach sechs Wochen Ruhe, die nicht ganz freiwillig waren,
neben einer USA-Geschäftsreise, war da nämlich auch noch ein bisschen Krankheit mit dabei. Umso
mehr freue ich mich jetzt auf die neue Episode, denn wir haben ein spannendes Thema heute wieder,
wie ich finde. Aber bevor wir damit beginnen, werfen wir einen Blick auf das Feedback und die
Ankündigung. Feedback für die letzte Folge gab es einerseits mal von Sandra. Die hat nämlich
geschrieben, eine sehr schöne Episode. Der Film 23 ist echt super. Freue mich schon auf die Folge
dazu bei euch mit Teleprost. Da kann ich auch nur sagen, da freuen wir uns auch sehr drauf. Grüße
gehen natürlich raus auch an die Teleprost Jungs. Vielleicht schaffen wir das ja noch irgendwann
dieses Jahr. Ich glaube, Interesse wäre da. Feedback gab es auch noch vom Lukas. Der hat
geschrieben, sehr flauschiger Podcast mit euch beiden, hat mir sehr gut gefallen. Auch darüber
freuen wir uns sehr. Und Florian schreibt noch, die Folge mit Philipp hat mir sehr gut gefallen.
Man hat gespürt, dass ihr beide auf einer Wellenlänge unterwegs seid. Ich freue mich
schon auf weitere Episoden mit Gästen. Da freue ich mich auch sehr drauf. Also das Format kam gut
an. Es gab tolles Feedback, wie wir jetzt gerade hören von euch, liebe Zuhörer. Und ich glaube,
das macht das Ganze auch ein bisschen lebendiger. Habt ihr auch schon die eine oder andere Gästin
schon im Hinterkopf? Und wenn ihr selbst auch mal mitmachen wollt, lasst mich gerne wissen.
Florian schreibt auch noch, Farben kann man sich übrigens schützen lassen. 2004 gab es da wohl
eine Klage wegen dem geklauten Milka-Lila auf einem anderen Gebäck. Sehr, sehr spannend. Das
ist auch auf jeden Fall ein Repetolin, das man absteigen kann, wenn man möchte. Link dazu zum
Nachlesen gibt es in den Shownotes. Und er hat auch noch gesagt, er hört alle Podcasts auf
doppelter Geschwindigkeit. Was aber bei ihm daran liegt, dass er ein sehr großes Backlog und sehr
wenig freie Zeit hat. Und ich glaube, das könnte vermutlich plausibel sein. Wenn man sehr wenig
Zeit hat und sehr viel Dinge hören will und Angst hat, Dinge zu verpassen, dann muss man
notwendigerweise wohl die Geschwindigkeit erhöhen. Und abschließend fragt ihr euch vielleicht,
was es mit dem merkwürdigen Intro heute auf sich hat. Naja, da kann ich nur sagen,
vielleicht schaut ihr in Zukunft einfach ab und zu mal auf Mastodon vorbei. Eventuell gibt es da
vielleicht in Zukunft ein neues Format. Wer weiß das schon. Kommen wir mal kurz zu den News des
Monats. Und da hat sich die letzten sechs Wochen wirklich sehr viel getan. Es sind einige spannende
Geräte angekündigt worden und da wäre zum einen mal das Thinkpad P1 G7 zu nennen. Das ist eine
Workstation mit einem 16 Zoll Display. Das gibt es in drei Optionen. Einmal gibt es das Full HD
Paddle mit 400 Nits, also die Stromspar-Variante. Dann gibt es ein 1600p Display mit 500 Nits bei
165 Hz Bildschirmwiederholungsrate. Und last but not least gibt es noch ein 4K OLED Touchscreen
mit 400 Nits. Wirklich interessant an dem Gerät ist aber, dass es die erste Mobile Workstation
mit sogenanntem LP-CAMM2 RAM ist. Das ist ein Speicher, der ist deutlich kompakter als die
üblichen SO-Dims, die ihr vielleicht schon kennt, die man eben im Notebook auch austauschen kann.
Und bei dem Standard ist es so, dass die Module 61% weniger Strom verbrauchen und auch 64%
geringeren Platz einnehmen. Und das ist natürlich verlockend, gerade in einer Zeit, wo Geräte
notwendigerweise immer dünner und kleiner werden. Und das ist ja auch ein Argument von vielen
Herstellern, dass man dann halt den RAM nicht mehr auswechselbar machen kann, sondern den halt
unbedingt verlöten muss. Hat natürlich nichts mit Absiedlung zu tun, das wissen wir natürlich.
Und dieser LP-CAMM2 Standard, der beweist eben das Gegenteil, dass man sehr wohl RAM Module
ersetzbar machen kann und trotzdem dünne, schicke Geräte bauen kann. Bei diesem Gerät ist der RAM
ein LP-DDR5X Modul mit bis zu 8,5 Gigabit pro Sekunde und das Modul wird aber geschraubt und
nicht gesteckt. Das hat wohl damit zu tun, dass die üblichen Steckmodule nicht mehr ausreichend
Geschwindigkeit erlauben und wir wollen natürlich auch Speicher, der besonders schnell funktioniert.
Ich finde den Trend wirklich interessant, weil es halt eben einfach zeigt, dass es keine
Notwendigkeit gibt, den RAM auch zu verlöten. Es geht eben auch anders. Das P1G7 gibt es mit
einem Intel Core Ultra 9 185H. Das ist eine CPU mit 8 Effizienz und 6 Performance Kern und die
Takten bis zu 5,1 Gigahertz. Bei der GPU gibt es eine NVIDIA RTX 3000 GPU und die kommt, und auch
das ist ein Novum, mit einer Flüssigmetallkühlung. Ja, spannender Trend. Mal gucken, ob wir da
vielleicht auch irgendwann Cyberdyne OS drauf installieren können. Das Gerät gibt es dann
vermutlich ab 2450 Euro. Auch angekündigt wurde das P14 SG5. Das ist ein 14,5 Zoll Gerät, ist also
etwas gewachsen gegenüber der vorherigen Generation und es gibt zwei Displays. Es gibt einmal ein Full
HD Display mit 60 Hz bei 300 Nits und es gibt ein 4K Display bei 120 Hz und 430 Nits. Hier gibt es
die gleiche CPU wie beim P1G7, also auch der Core Ultra 9 185H. Da kommt man übrigens, wenn man
Hyperthreading mit reinrechnet, auf 22 Threads, also recht beachtliche Zahl. Und bei den GPUs
steht einerseits mal die Intel Arc. GPU zur Auswahl oder wenn ihr NVIDIA haben möchtet,
gibt es die RTX 500 ADA oder die RTX 4050. Alternativ gibt es aber auch noch eine CPU
der AMD Ryzen Pro 8040 HS Serie. Spannend bei dem Gerät ist auch, dass es zwei DDR5 S-UDIMs gibt,
also hier kein LPK2, aber das Maximum ist auf 96 GB RAM angewachsen, also doch eine recht ordentliche
Größe an RAM für unterwegs. Das Gerät gibt es dann vermutlich ab Juni und ihr könnt es ab 1.700
Euro vorbestellen. Ebenfalls neu diesen Monat waren die Thinkpads P16 SG3 und P16 VG2. Auch
die gibt es jetzt jeweils mit 96 GB DDR5 RAM. Auch hier gibt es die neue Intel Core Ultra Generation,
aber was ich sehr interessant finde, es gibt hier auch noch beim P16 VG2 eine 4K Displayoption mit
800 Nits. Das ist richtig hell. Also wenn ihr gerne CAD oder Bildbearbeitung machen wollt bei
strahlender Sonne im Park, dann ist das vermutlich das Display, das ihr euch näher anschauen wollt.
Und das eigentliche Highlight bei den News diesen Monat ist das Thinkpads T14 SG6. Das ist nämlich
jetzt aufgetaucht. Es gab vorher schon so ein paar Leaks für das G5, aber jetzt kann man eben auch
dieses Gerät schon vorbestellen und auch die technischen Daten, also das PSRF-Dokument ist
aufgetaucht. Und das Besondere an dem Gerät ist, dass es hat eben nicht mit Intel oder eben der AMD
CPU kommen, sondern mit einem ARM SoC, genauer gesagt mit einem Qualcomm Snapdragon X Elite SoC.
In dem G6 ist ein Snapdragon X Elite und jetzt kommt eine sehr merkwürdige CPU Bezeichnung,
schreibt sie euch auf. X1E78100. Das ist ein SoC mit 12 Performance Cores, produziert bei 4
Nanometer und das läuft mit einer Taktrate von 3,4 GHz und es gibt einen Boost auf bis zu 4,3
GHz. Das SoC hat auch noch eine integrierte GPU und auch einen KI-Beschleuniger. Beim RAM fiel
hier die Wahl auf 32 GB LPDDR5X. Der ist hier leider verlötet, also kann nicht im Nachgang
nochmal erweitert oder ausgetauscht werden. Die SSD hingegen, die ist wechselbar und standardmäßig
verbaut Lenovo hier eine 1 TB NVMe SSD. Und wenn wir über KI-Beschleuniger reden, dann ist natürlich
Windows 11 und der Copilot nicht weit weg. Die werden sehr aggressiv beworben auf der Webseite,
die ich euch mal in den Show notes verlinkt habe und ich finde es ein bisschen traurig,
dass wir zumindest Stand heute keine Infos zu Linux Support finden. Ich hoffe, dass das gegenüber
dem X13S, das es ja auch schon mit ARM gab, hier dann doch hoffentlich besser läuft und wir etwas
brauchbareren Linux Support haben. Bezüglich der Konnektivität sei gesagt, es gibt WiFi 7 und
Bluetooth 5.3 und optional gibt es auch noch einen Nano-SIM Slot. Der Akku hat 58 Wattstunden und
Lenovo verspricht hier mehrere Tage Akkulaufzeit, was vermutlich auf das ARM SoC und einer guter
Treiberintegration zurückzuführen sein dürfte, aber das werden vermutlich die ersten Tests dann
noch zeigen müssen. Beim Display gibt es derzeit nur eine Option und das ist das stromsparende
Full-HD Display mit 400 Nits und passend dazu gibt es auch noch eine Full-HD Infrarot Webcam
mit einer physischen Abdeckung und zwei Mikrofone sind auch dabei. Bezüglich der Anschlüsse es gibt
zweimal USB-C4 mit 40 Gigabit pro Sekunde und es gibt zweimal USB-A mit jeweils 5 Gigabit pro
Sekunde. HDMI ist in der Version 2.1 mit dabei und es gibt eine kombinierte Kopfhörer und Mikrofonklinke.
Schöner Trend, dass man hier diesen Anschluss noch hat und der Preis, der im Moment im Onlineshop
aufgerufen wird, steht bei 1.899 Euro. Also ich finde das Gerät wirklich spannend. Schön, dass
Lenovo dann nochmal nachgelegt hat. Das X13S kam ja nicht so gut an, was vor allen Dingen auch dem
Preis geschuldet sein dürfte und auch dem damals nicht ganz so leistungsfähigen ARM SoC. Das dürfte
dieses Mal anders aussehen. Benchmarks oder verlässliche Benchmark-Informationen habe ich
bisher noch keine gefunden, aber ich glaube, da können wir bestimmt in einer der nächsten
Episoden noch mal drüber reden und es würde mich mal interessieren, wie so ein Gerät sich so
anfühlt und natürlich wann hier auch ein brauchbarer Linux Support kommt. Mich würde
natürlich auch interessieren, liebe Zönder, was ihr darüber denkt. Wäre das ein Gerät, das für
euch interessant sein könnte? Lasst es mich gerne über die üblichen Kanäle wissen. Kommen wir zum
Thema der heutigen Episode, das IBM ThinkPad 700. Und das ist deswegen interessant und auch gleich
wieder verwirrend zugleich, denn es beschreibt zum einen mal die ganze Serie, die 700er Serie,
und steht aber auch gleichzeitig für das erste ThinkPad in limitierter Auflage. Denn das wurde
nämlich am 16.04.1992 als IBM 2521 ThinkPad angekündigt und in der ersten Planung handelte
es sich hierbei erst mal um ein sogenanntes Slate-Tablet, also ein Gerät, das man vor allen
Dingen mit einem Stift bedient. Das kennt ihr vielleicht noch aus den PDA-Zeiten und mit einigen
wenigen Knöpfen am Bildschirmrand. Das hat man dann aber später noch mal umbenannt, nämlich am
5.10.1992 und hat dann gesagt, naja, dieses Gerät, das heißt jetzt dann ThinkPad 700T, wobei das T
eben für Tablet steht. Am gleichen Tag erschienen dann auch die ThinkPads 300, 700 und 700C als
separate Geräte und die werden wir uns in der heutigen Episode mal anschauen. Beginnen wir mal
mit den technischen Daten. Da kann man einerseits sagen, dass das 700 und 700C auf der IBM PS/2
Microchannel-Architektur basieren. Beim 700er ist es so, dass es eine Intel 80486er SLC-CPU gab,
die hatte 25 MHz. Man konnte die aber auch auf das Modell SLC2 aufrüsten, da hatte man dann 50
MHz. 4MB RAM waren fest verlötet und man konnte über eine ICDRAM-Karte den RAM auf bis zu 16
MB aufrüsten und ICDRAM, das ist im Prinzip so eine Karte, die sieht sehr ähnlich aus wie eine
PCMCIA-Karte, war aber nicht in einem solchen PCMCIA-Slot verwendbar. Das heißt, da gab's dann
einfach auf dem Mainboard, wenn man Tastatur und so weiter entfernt hat, einen Slot, wo man eben
ein weiteres RAM-Modul reinschieben konnte. Beim Display fiel die Wahl auf ein 9,5 Zoll STN-Display
mit einer Auflösung von 640x480 Pixel und dekadenten 64 Graustufen. Als Festplatte hatte
man die Wahl zwischen einer 82 oder 122 MB Festplatte und das BIOS hat maximal 340 MB unterstützt. Als
Wechselmedium gab's das obligatorische 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk und passend dazu gab es noch
serielle und parallele Anschlüsse, PS/2, VGA und auch einen externen Microchannel-Anschluss. Das
Gerät hatte die exakte DIN A4 Größe, also 297x210x49 mm und hatte ein stolzes Gewicht von 3 kg. Das
700C hatte prinzipiell eine ähnliche Konfiguration, hatte aber ein 10,4 Zoll TFT-Display mit wunderschönen
256 Farben. Die Standard-Festplatte hatte 122 MB und interessant war, dass diese vorne rechts
verbaut war, damit man diese eben einfach auch bei beengtem Platz wechseln konnte und das Benchmark,
das IBM sich hier rausgesucht hat, war eben ein beengter Tisch in einem Flugzeug. Das Gewicht
stieg hier beim 700C auf stolze 3,5 kg an. Last but not least haben wir das 700T, das hatte einen
Intel 80386 SX mit 20 MHz, hatte ebenfalls 4 MB RAM und maximal waren 8 MB möglich. Das Display war
hier auch ein STN-Display mit 8 Graustufen und einer Auflösung von 640x480 Pixel und es hatte
einen elektromagnetischen Digitizer. Das heißt, wie schon gesagt, kennt ihr vielleicht von PDAs,
Bedienung über Stift oder über Funktionstasten am Displayrand. Statt einer Festplatte kam hier
eine 20 MB TPF-Card zum Einsatz. Das ist im Prinzip eine Art Flash-Speicher mit PCMCIA-Anschluss auf
dem Mainboard und das hat man deswegen verbaut, damit das Gerät auch im Laufen zum Beispiel
benutzt werden konnte. Festplatten waren damals sehr empfindlich und da kann es durchaus schon
mal einen Headcrash bedeuten, wenn man während dem Laufen auf dem Gerät arbeitet, das eingeschaltet
ist. Im Vergleich zum 700 und 700C ist das 700T etwas breiter und höher geworden, aber paradoxerweise
auch ein bisschen dünner, denn das hatte die Abmaße 314x239x42 mm. Das Gewicht lag bei 2,8 kg.
Kommen wir mal zur Entstehungsgeschichte des 700. Da kann man anmerken, dass das L40SX,
das wir auch schon in einer der vorherigen Episoden behandelt waren, kommerziell leider
kein Erfolg war. Das Management von IBM wollte schnellstmöglich ein Nachfolgeprodukt mit mehr
eigenentwickelter Technik veröffentlichen. Beim L40SX war es ja so, dass auch viel externe Chips
benutzt wurden und das wollte man diesmal eben alles selbst lösen, um flexibler und günstiger
produzieren zu können. Es gab damals auch einige Stimmen, die das klobige Design für den Misserfolg
verantwortlich machten, aber damals war Design einfach noch nicht wichtig und Arimasa Naito,
der wollte damals primär beweisen, dass es überhaupt technisch machbar ist, ein solches
Gerät bauen zu können. Diesmal sollte das Design aber ansprechender aussehen und deswegen hat man
sich entschieden, den berühmten Industriedesigner Richard Zappa mit einzubeziehen. Wer das nicht weiß,
Richard Zappa war ein berühmter Industriedesigner aus München und den werden wir auch schon ganz
bald in einer dedizierten Folge thematisieren. IBM befand sich mal wieder im Zugzwang. Man hat
einiges an Geld verloren und wollte das neue Produkt möglichst schnell auf den Markt bringen
und auch aggressiv bewerben, um den Umsatz zu steigern. In Japan war man mit der Arbeit von
Naito und seinem Team sehr zufrieden, man hatte sehr gewertschätzt und ihm deswegen auch die
leitende Rolle für das neue Projekt übergeben und als Namen hat man relativ schnell auch 700
Zedern gefunden. Das Gerät sollte kleiner und leichter sein als das L40SX und sollte auch eine
längere Akkulaufzeit haben. Schauen wir nochmal zurück, das L40SX hatte eine Akkulaufzeit von
drei Stunden und das kann ich glaube ich schon mal spoilern, das Gerät was daraufhin folgte hatte
ebenfalls eine Nickel-Hybrid-Akku und der brachte es auf drei Stunden und 20 Minuten Akkulaufzeit,
also das ist schon länger, aber das ist jetzt auch nicht signifikant länger. Das Projekt hatte den
Codename Nectarine und man hat sich beim Display sehr schnell dafür entschieden ein 10,4 Zoll
Display mit 640x480 Pixel und 256 Farben zu wählen. Das war im Prinzip ein 50/50 Joint
Venture mit IBM und der Toshiba Tochterfirma Display Technologies Inc. Anfangs war noch ziemlich
unklar wie hoch die Produktionsdichte bei dieser Displayart überhaupt sein wird, auch das war ein
Novum und es war leider auch klar, dass das Display relativ kostspielig sein wird und man wusste
gar nicht wie es denn vom Markt überhaupt angenommen werden würde. Auch hier ein kleiner Spoiler, es
wurde sehr gut angenommen. Bezüglich der CPU fiel die Entscheidung recht schnell auf den neuen
Intel 486er, hier wurde wieder eng mit Intel zusammengearbeitet und IBM hatte eine 486er CPU
mit dem Codename Bimini, das ist eine Inselgruppe in den Bahamas und ein Novum für das 700 war,
dass man das Chipset damals komplett selbst entwickelt hat. Das wurde später als große
Leistung wahrgenommen, ist aber aus heutiger Sicht komplett unnötig aufwendig, denn die meisten CPUs
haben einfach heutzutage die ganzen benötigten Chips mittlerweile integriert und damals war das
eben noch nicht so. Da waren CPUs noch relativ überschaubar und die ganzen Chips musste man
dann eben selbst entwickeln und die Entwicklung war hier auch nicht einfach, denn die Chips
mussten zum Beispiel nah beieinander platziert werden, damit auch die Performance passt und
ich glaube das war sicherlich eine große Meisterleistung, wo es relativ schwer ist das
heute noch zu würdigen. Um Zeit zu sparen hat man mit dem Spiced Chipset angefangen, was damals
auch schon für andere Produkte verwendet wurde und der neue Chipsatz, der sollte dann Spiced 2
heißen und die Chips die dazu zählen, die haben auch Gewürznamen als Produktnamen bekommen und ich
finde da hat das Marketing leider eine Chance vertan, das ist nämlich leider keine Dune
Referenz. Damals waren sowohl Buch als auch der erste Film bereits erschienen, da hätte man
eigentlich was machen können, aber Gewürze sind vermutlich langfristig einfacher zu merken.
Beginnen wir mal mit der in der CPU integrierten Uhr, die heißt Mint, also Minze. Der Peripherie
Controller hieß All Spice 2, da frage ich mich warum er den nicht einfach Arrakis genannt hat.
Der Memory Controller heißt Laurel, also Lorbeer. Display Controller hieß Cinnamon,
also Zimt und das Low Power Computer System Interface Bessel, Basilikum und last but not
least das Power und System Management Ginger, also Ingwer. Syco Epson in Japan hat die ersten
beiden Chips gefertigt, also Mint und All Spice und IBM Japan die restlichen. Auffällig beim 700er
ist auch die schwarze Farbe, das war nämlich Wunsch und Empfehlung von Richard Zappa, eine
sehr gute Entscheidung, wie sie später herausstellte. Bei Zappa ist es so, dass seine
Designs auf den ersten Blick für Einfachheit stehen und ein zeitloses Schwarz betont diese
Eigenschaft. Böse Zungen haben aber auch behauptet, dass das Schwarz das Display etwas kräftiger
wirken lässt, als es sonst bei einem helleren Gehäuse der Fall wäre. Interaktionsflächen
haben bei Zappa in der Regel immer eine starke rote Farbe als Kontrast und wenn wir uns heute
mal so ein Checkpoint angucken oder die Maustasten, dann ist das ein Design Element, das wir immer noch
vorfinden und das geht eben auf der 700 zurück. Kommen wir zum Checkpoint. Der wurde von Ted
Selka im IBM All Maiden Lab in Silicon Valley in den USA entwickelt. Das ist auch eine sehr
spannende Persönlichkeit, die wir auch noch bald behandeln werden. Ein weiteres Rapetolin,
das wir noch gemeinsam abtauchen können und wer das nicht kennt, das Checkpoint, das ist ein
gummierter Mausersatz zwischen den G, H und B Tasten und IBM wollte damals unbedingt ein
effizient zu benutzenes Eingabegerät, das man auch bei wenig Platz benutzen kann. Beispielsweise auf
so einem beengten Flugzeugtisch. Das war damals relativ umstritten, denn viele User präferierten
einfach externe Mäuse und das steht natürlich so ein bisschen im Widerspruch zu so einem beengten
Arbeitsplatz. IBM sagte, wir haben keinen Platz für eine externe Maus und wollen deswegen einfach
eine Alternative erschaffen und die haben sie auch aggressiv beworben. Es gibt beispielsweise einen
Werbeclip, den ich mal an den Shownotes verlinkt habe, der eben zeigt, wie so ein ThinkPad 700 im
Flugzeug benutzt wird. Da sieht man dann erst noch ein paar andere Geräte mit größerem Bildschirm,
der fällt dann um, wenn der Sitz nach hinten gelehnt wird oder es gibt noch ein anderes Gerät,
da ist eine angedockte Maus, aber auch die kann man nicht benutzen. Also die Geräte versagen
allesamt, kann man sagen. Und last but not least sieht man dann eben das ThinkPad 700, da wird dann
auch das CD-Laufwerk nach vorne geöffnet und man kann dann eine CD wechseln und die Leute sind total
verwundert, dass das alles in so einem kleinen Gerät machbar ist. Und ein sehr prägender Satz, der auch
in diesem Werbeclip vorkommt, ist "See, so that's what it's like to fly first class". Also es wurde
relativ schnell gesagt, das 700er ist eben einfach ein Prestigeprojekt, das ist ein wohldesigntes
Gerät und besser kann es eigentlich nicht werden. Spannenderweise kann man hier noch anmerken,
Touchpads gab es auch erst ab den 2000ern, also wir sind hier noch einige lange Jahre bevor es
Touchpads gibt. IBM hat recht lange mit dem Material experimentiert, damit es unempfindlich
gegenüber Schweiß ist, denn natürlich Hände sind unterschiedlich, manche Hände schwitzen schneller,
manche weniger, manche mehr, manche weniger und deswegen hat man sich dann auch final für die
berühmte Noppenoberfläche entschieden. Und man erkennt übrigens viele billige Fakes daran,
dass diese schnell speckig und rutschig werden und das ist bei den IBM Checkpoints oder den Lenovo
Checkpoints nicht der Fall. Wenn wir uns so einen Checkpoint anschauen, dann fällt uns natürlich
auf, dass das einen besonderen roten Farbton hat und da ist in der Geschichte ganz interessant,
dass SAPA sich sehr lange mit IBMs Corporate Identity Abteilung über diese Farbe geärgert
und gestritten hat. Die haben nämlich angegeben, rot wäre für den Notaus der Mainframes reserviert
und dürfte deswegen auf gar keinen Fall unterweidig verwendet werden. Die Antwort von SAPA war relativ
einfach und direkt, er hat nämlich gesagt "Ihr wollt mich wohl verarschen" und daraufhin hat er
sich entschieden, ein magentafarbenes Trackpoint zu designen und einfach zu behaupten, das wäre
rot und dann eben auch den Farbcode dann für rot anzugeben, obwohl es nicht rot ist. Das würde
heute vermutlich auch für sehr viel Ärger sorgen, denn wenn ich an Magenta denke, denke ich vor
allen Dingen an die Telekom, die sich glaube ich auch den Farbcode hat schützen lassen. Von daher
war das damals einfacher als es heute vielleicht wäre und was SAPA dann gemacht hat, das war echt
clever. Er hat nämlich dann in weiteren Iterationen dieses Trackpoints, die er natürlich immer wieder
optimiert und verbessert hat, vor der Produktfertigstellung einfach die Farbe schrittweise
angepasst, aber nie den Farbcode geändert. Der lautet nämlich immer noch TP333 und irgendwann
war das halt das ikonische rot, das wir auch heute noch haben und die Corporate Identity Abteilung,
die hat das gar nicht mitbekommen, denn die haben dann irgendwann nicht mehr auf den Farbcode
geschaut und oder nur auf den Farbcode geschaut und nicht mehr auf die Farbe, weil die dachten,
das ist ja noch Magenta und somit hat SAPA die Abteilung ganz clever ausmanövriert. Das Design
kam schlussendlich sehr gut an, denn viele haben es mit teuren Sportwagen, wie zum Beispiel so
einem Porsche, verglichen und ich finde das ist ein sehr schöner und stilvoller Vergleich und das
war sicherlich auch genau das, was SAPA damit erreichen wollte. Der Produktname wurde erst
kurz vor dem Verkauf bestimmt. Der geht nämlich auf den Spruch Think zurück, den 1920 der CEO
Thomas J Watson Senior definiert hatte. Wir hatten das schon mal in einer der ersten Folgen definiert.
Der stand damals auf Mainframes, war auch als Dekoration in den Büros anzutreffen und es gab
auch für neue Mitarbeitende auch ein kleines Notizbuch auf dem ebenfalls Think stand und darauf
ging eben dann der Produktname zurück. Kommen wir zur Produktion des Geräts. Das Gerät wurde in
Greenock in Schottland und in Raleigh in North Carolina in den USA produziert. Diesmal gab es
weniger Probleme als beim L40 SX, man hat hier also anscheinend seine Lektion gelernt und adaptiert.
Im Frühjahr 1992 war dann ein Prototyp fertig. Zu dem Zeitpunkt befand sich das Projekt in der
heißen Phase, man stand nämlich drei Monate vor der Produktionsreife. Bedauerlicherweise gab es
aber wieder Probleme. Es wurden nämlich zufällige Abstürze festgestellt. Das Problem bei denen war
aber, dass die relativ unregelmäßig kamen, also man konnte diese Tests zum Beispiel nicht durch
einen Stresstest provozieren und manchmal dauerte es einfach zwei bis drei Tage bis der Fehler
wieder auftrat. Naito sprach auch vom Geist in der Maschine. Daraufhin haben drei Teams mit
Hochdruck und unter massiven Schlafmangel an der Fehlersuche gearbeitet. Ein Software, ein Chipsatz
und ein Elektronik-Team. Naito bekam oft nur zwei Stunden Schlaf und fuhr dann mit dem Zug oder
einem Taxi nach Hause, weil er nicht mehr fahren konnte und auch nicht durfte aus versicherungstechnischen
Gründen. Und er hat auch angegeben, dass er seine Kinder nur sehr wenige Minuten gesehen hat jeden
Tag und auch seine Ehe litt wohl ziemlich darunter. Die Analyse der Signaldaten waren damals auch
recht schwierig. Man hat so eine Art Oszilloskop gehabt. Das konnte aber nur für eine sehr kurze
Zeit Daten erfassen und dokumentieren, weil der Speicher einfach zu klein war. Und dann wurde auch
noch angegeben, dass es eine Art Verunreinigung der Daten gab, weil eben die benachbarten Chips,
wie haben sie vorhin aufgelistet, auch Nebensprechen verursacht haben. Es war also wirklich extrem
schwer diesen Fehler zu analysieren. In der Hardware konnten keine Fehler gefunden werden und
auch das Software-Team konnte nach vielen Recherchen keine Fehler finden. Nach unzähligen Nachtschichten
wurde dann aber per Zufall ein kleiner Fehler im All Spice Chipsatz gefunden. Da gab es einen kleinen
Designfehler, aber glücklicherweise konnte die Produktion bei Syco Epson schnell angepasst werden.
Nitro hat hier nochmal betont, wie wichtig gute Partnerschaften mit Herstellern sind. IBM schaffte
es dann also doch im April das Gerät schon mal für Entwickler*innen vorzustellen. Parallel lief das
Marketing auf Hochtouren. Es wurde zum Beispiel ein Gerät zu Archäolog*innen in Ägypten gesendet,
um diese bei den Ausgrabungen zu unterstützen. Dort kam das Gerät sehr gut an. Man hat gesagt,
das Gerät trotzte der Hitze und dem Staub und es stürzte auch nicht ab. Der Geist der Maschine
wurde also behoben. Die finale Version wurde einige Zeit später im Oktober 1992 in einer
Pressekonferenz im Headquarter in Manhattan vorgestellt, 18 Monate nach dem L40SX. Nitro
wirkte hier nicht mit. Er sagte nämlich, es ist nicht Teil der japanischen Kultur bei
Präsentationen im Vordergrund zu stehen. Vielmehr lässt man die Ergebnisse für sich
besprechen und freut sich, wenn andere erkennen, was man da eigentlich geleistet hat. Zu dem
Zeitpunkt war IBM aber immer noch unklar, wie gut das Gerät tatsächlich ankommen würde. 1992
ging es IBM nämlich wirtschaftlich überhaupt nicht gut und einige Abteilungen mussten versetzt
und auch ausgegliedert werden. Im Dezember war es sogar so weit, dass IBM sein Festbandgeschäft
an Hitachi veräußern musste. Es fehlten damals gegenüber dem Feuer knapp 40.000 Mitarbeitende,
eine beträchtliche Zahl. Es gab jedoch eine sehr gute Bewertung im Magazin The Verge und PC
Computing bezeichnete das Gerät als "Most Valuable Product" aufgrund der grandiosen Kombination von
Rechenpower, Akkulaufzeit, Schönheit und praktikablem sowie anmütigem Design. Und das
Schlusswort des Artikels war "Das beste Notebook, das ich je benutzt habe". Und durch diesen Artikel
wurde das Gerät enorm gefragt und die Nachfrage, die konnte auch gar nicht bedient werden. Es war
dann nämlich so, dass in Unternehmen CEOs darauf drängten, ein solches Gerät zu besitzen. Es wurde
also im Prinzip zum Statussymbol, wie man das vielleicht heute auch von hochwertigen Apple
Geräten kennt. Im Wesentlichen war es so, dass die Marke Thinkpad über Nacht geboren wurde und
dadurch auch der Aktienkurs explodierte. Das, was man so sehr nicht erwartet hatte. Zum Release
gibt es auch noch eine lustige kleine Anekdote, denn George Herbert Walker Bush oder George Bush
Senior, der 41. Präsident der USA, der war nämlich mit dem damaligen IBM CEO John Akers befreundet.
Die gingen nämlich beide nach Yales und waren auch gemeinsam in der Navy. Und am 18.12.1992
rief Bush dann bei Akers Assistenten an und fragte nach einem 700C für seine Frau, die gerade ein
Buchprojekt starten wollte. Bush wollte dabei aber überhaupt keine Vergünstigungen, er wollte
den vollen Preis bezahlen, hat es aber nur nicht geschafft, das Gerät irgendwo zu erwerben, weil es
so vergriffen war. Das nächste Notebook, das dann in Relais von Bund lief, wurde dann von einem
weiteren Helfer versendet und kam auch im Weißen Haus an. Und ein paar Tage nach Weihnachten erhielt
dieser Helfer eben eine Karte von Bush und in der Karte hat Bush sich eben für das Notebook bedankt
und auch einen Scheck für das Gerät beigelegt. Kommen wir zur Rezeption und den Nachfolgeprodukten.
Das Gerät gewann in kurzer Zeit über 300 Preise, eine wirklich beträchtliche Zahl, da durfte man
stolz drauf sein. Naito gab aber an, es gab wenig Zeit dafür, denn die Nachfolgeprodukte und weitere
Ideen wurden bereits geschmiedet und die galt es natürlich nachzuvollziehen. Beim 700 und 700C ist
da noch angemerkt, dass es dieses in zwei Versionen gab. Es gab einerseits die Businessgeräte in
schwarz und im Einzelhandel gab es auch noch die Heimanwender*innen-Version in beige. Das 700T wurde
bis April 1993 vertrieben und das 700 und 700C wurde im Oktober 1993 abgekündigt. Und hier ist
es glaube ich ganz interessant, wenn wir noch mal einen Blick auf die Basispreise werfen, also die
Grundpreise in der Grundkonfiguration. Natürlich konnte man dann auch noch größere Festplatten oder
eben mehr Arbeitsspeicher dazu wählen, aber beim 700er war es so, dass das Grundmodell bei 2.750
US-Dollar lag. Das wären heute umgerechnet 6.150 US-Dollar oder eben 5.670 Euro. Das 700C mit
Farbdisplay kam auf stolze 4.350 US-Dollar, heute inflationsbereinigt 9.720 Dollar oder 8.970 Euro.
Und das 700T kam auf einen Preis von 4.795 US-Dollar oder inflationsbereinigt 10.720 US-Dollar
oder knapp 9.890 Euro. Ein sehr stolzer Preis. Das Thinkpad 701 beerbte das Thinkpad 700 und 700C
und das 710T trat die Nachfolge des 700Ts an. Das sind Geräte, die wir sicherlich auch noch
mal in einer der weiteren Episoden näher beleuchten wollen, denn ich selbst habe ja auch per glücklichem
Zufall einen 7001 bekommen und das will ich auch noch mal darstellen oder werden wir uns auch noch
mal intensiv mit den Unterschieden beschäftigen. Für heute soll es das aber mal gewesen sein,
liebe Zuhörende. Feedback ist mir wichtig, das heißt, wenn ihr konstruktive Kritik oder Feedback
habt, lasst mich gerne wissen, beispielsweise per E-Mail an podcast@thinkpad-museum.de. Ich freue
mich immer über Bewertungen über den Podcatcher eurer Wahl. Folgt auch gerne mal auf Mastodon
rein oder werft einen Blick in die Matrix-Community. In diesem Sinne, vielen Dank fürs Zuhören und bis
zu einer der nächsten Folgen.
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